2 Grundsätzliches DR Wolfgang Werner Die Ärzteschaft ist eine hochmotivierte Berufsgruppe die ihre Tätigkeit als Berufung betrachtet und aus eigener Initiative heraus medizinische Innovation empathische Zuwendung zu Kranken und Organisation des Gesundheitswesens betreibt Gerade die niedergelassenen Kollegen benötigen zur Verwirklichung der genannten drei Werte die Bewegungsfreiheit des freien Berufes Das Wesen der freien Berufe ist dass deren Angehörige im Rahmen gesetzlicher Vorschriften aufgrund von Sachkompetenz und Berufserfahrung eigenständige Entscheidungen treffen können Dieser Punkt wird aber zunehmend entwertet und den Freien Berufen die Grundlage entzogen Gleiches geschieht auch auf der Patientenseite wo man mit Lotsensystemen unter dem Vorwand der Erleichterung die Leute bevormundet Diesen Intentionen liegt generelles Misstrauen zugrunde 1 Misstrauen gegenüber der Ärzteschaft dass sie mit ihrer Sachkenntnis die Vorgaben der fachfremden Politiker kritisch hinterfragt und mit nachvollziehbarer Argumentation womöglich sogar ablehnt 2 Misstrauen gegenüber den Patienten die ihre persönlichen Gesundheitsdaten vielleicht nicht der Allgemeinheit zur Verfügung stellen wollen die Wert auf Vertraulichkeit legen und sich ihren Arzt selbst aussuchen wollen Dieses gefühlte Misstrauen ist Ausdruck einer bedenklichen Differenz zwischen Regierten und Regierenden hier geht eine politische Schere auf deren größte Öffnung Diktatur heißt Es ist klar dass auch in einem demokratischen Rechtsstaat ein gewisser Dirigismus notwendig ist um den Staat zu lenken die politische Schere muss also immer ein bisschen geöffnet sein Die Kunst von Staatsleuten ist es die optimale Öffnung zu finden Dieses Optimum erscheint allerdings bereits überschritten und Staatsleute sind rar Der ÖHV hat immer nachvollziehbar ärztliche Tätigkeit als Kunst freier Ärzte argumentiert Industrialisierung der Medizin nur in Zentren bedeutet auch Degradierung von Ärzten und Patienten Wir stehen für Individualität und Förderung der freien Berufe

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