KONZEPT ALLGEMEINMEDIZIN
Hintergrund
Seit einigen Jahren scheint die Allgemeinmedizin in der Öffentlichkeit
an Stellenwert zu verlieren. Eine Betonung fachärztlicher Medizin,
auch die hohen Zuwachsraten an Fachärzten, die mediale Umtriebigkeit
der Fachgesellschaften, aber auch die mediale Präsenz von Fachärzten
aller Richtungen in eigener Sache bei fehlender Präsenz der Allgemeinmediziner
haben dazu geführt, dass der Hausarzt in der medialen, politischen
und medizinischen Öffentlichkeit kaum eine Erwähnung findet.
In einer Zeit, in der die Menschen von Information geleitet werden, ist
es unabdingbar, den Hausarzt in der Öffentlichkeit und den PatientInnen
gegenüber in seiner Leistungsbreite darzustellen.
Es ist auch notwendig, den Forderungen von Fachgesellschaften entgegenzutreten,
die allgemeinmedizinische Tätigkeiten im Sinne einer Ganzheitsbehandlung
der PatientInnen dadurch an sich ziehen. Die Fachärzte sind zu
Spezialisten in ihrem Fach ausgebildet worden und sollen vorwiegend
dieses Spezialwissen zur Anwendung bringen.
Es ist klarzumachen, dass der Hausarzt einen hohen Prozentsatz aller
diagnostisch-therapeutischen Leistungen suffizient und ausreichend auch
in ökonomischer Sichtweise erbringen kann.
Ziel des Konzeptes
Die Hausärzte sind wieder als Erstversorger, Erstansprechpartner
und Patientenbegleiter in der Öffentlichkeit und Bevölkerung
ins Bewusstsein zu rücken.
Umsetzung
Um eine maximale Wirkung im obigen Sinne zu erhalten sind Maßnahmen
in mehrere Richtungen zu ergreifen.
Mediale Offensive
* Plakate
* Aussendungen/Artikel in Tageszeitungen und medizinischen Printmedien
* APA-Aussendungen als vorgeplante Serie
* Übermittlung der Ziele des Konzeptes an alle relevante Politiker
und Institutionen von Land und Bund .
* Hinweis auf die Visitentätigkeit des Allgemeinmediziners, damit
die patientenfreundlichste Art der medizinischen Versorgung.
* Darstellung der durchgehenden Versorgung der Bevölkerung durch
Hausärzte / AllgemeinmediznerInnen
Krankenkassen / HV
Die sozialen Krankenversicherungen mögen in der Öffentlichkeit
klarstellen, dass der Allgemeinmediziner für ihre Versicherten
als Erst- und Basisversorger gewünscht und empfohlen ist.
* Die Möglichkeit der Überweisung von PA zu PA soll möglich
werden
* Ü von KH zum PA zur Hauskrankenpflege
* Rücküberweisungspflicht für FÄ wie im Gesamtvertrag
vorgesehen
* Bündelung der Finanzierung des Gesundheitswesens in der Hand
der Sozialversicherung.
* Beseitigung der Fachbeschränkung von Medikamenten bzw. Verordnungen
Krankenhaus
Die Verlagerung von Leistungen aus dem KH in den niedergelassenen
Bereich ist politisch erwünscht und ökonomisch sinnvoll.
Die Übernahme von Ambulanzleistungen der Spitäler ist in
vielen Fällen durch einen AllgemeinmedizinerIn möglich und
bedarf nicht prinzipiell in jedem Fall einer weiterführenden fachärztlichen
Behandlung.
* konsequente Auslagerung der ambulanten Leistungen der Spitäler.
* konsequentes Auftreten der Hausärzte für eine Lenkung der
Patientenströme aus den Spitälern in den niedergelassenen
Bereich.
* Eindämmung der Einrichtung von Spitalsambulanzen
* Entlassungsbrief innerhalb 1 Woche unter Berücksichtigung moderner
Kommunikationsmöglichkeiten
Niedergelassener Bereich/Hausärzte
* Errichtung von Überweisungsnetzwerken im NG - Bereich
* Offensivmaßnahmen zur Stärkung des Selbstbewusstseins der
Hausärzte als Mittelpunkt des Gesundheitswesens
* Leistungsspiegel / Ordinationsfolder
* Berufs-/Leitbild
* Hausarzt-Siegel für definierte/garantierte hausärztliche
Leistungen
* Darstellung der durchgehenden Versorgung der Bevölkerung durch
Hausärzte
* Gesicherte Visitentätigkeit
* Beratung im Bedarfsfall am selben Tag
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